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Underdog Thomas Hofbauer entscheidet überraschend den zweiten Wettkampf der deutschen Sportholzfäller-Elite für sich

Der Weg zur Deutschen Meisterschaft Ende August in der VogtlandArena in Klingenthal führte an diesem Wochenende über Mellrichstadt. Die nationale Sportholzfäller-Elite traf sich beim STIHL TIMBERSPORTS® Ford Transit Cup 2024. Was niemand für möglich gehalten hatte: Die Favoriten strauchelten. Stattdessen gewann mit Thomas Hofbauer (Regenstauf, Bayern) ein Pro-Athlet verdient den Cup, der an einem Tag gleich zwei persönliche Bestzeiten ablieferte und eine konstant gute Leistung zeigte. Zweiter wurde Danny Martin (Sinntal, Hessen) und Dritter Peter Bauer (Schmidmühlen, Bayern). Bei den Nachwuchsathleten eroberte Tim Anthofer (Rottenburg, Baden-Württemberg) den obersten Platz auf dem Treppchen zurück. Silber ging an Florian Unterwandling aus Österreich und Bronze an Florian Hägele (Schöntal, Baden-Württemberg), der dieses Mal einen durchwachsenen Tag erwischt hatte. 

Thomas Hofbauer (Mitte) gewann den Ford Transit Cup 2024 vor Danny Martin (l.) und Peter Bauer (r.).
Thomas Hofbauer (Mitte) gewann den Ford Transit Cup 2024 vor Danny Martin (l.) und Peter Bauer (r.).

Es war das Wochenende der sportlichen Überraschungen und der Disqualifikationen (DQ). Nach den ersten beiden Disziplinen war es bei den Pros im Ranking so eng wie selten zuvor. Die Stock Saw war einem Großteil der Athleten zum Verhängnis geworden. Lediglich vier von neun sammelten Punkte, der Rest wurde disqualifiziert. Darunter befanden sich auch die drei Favoriten Danny Martin, Denny Vielwerth und Marcel Steinkämper. Bis zum Springboard in der zweiten Runde führte Thomas Hofbauer überraschend das Feld an. Beim Saisonauftakt in Lenggries war Hofbauer Zehnter geworden, noch dazu hatte ihn eine Verletzung in den vergangenen beiden Wochen vom Training abgehalten. „Es lief einfach. Erst an der Single Buck habe ich meinen verletzten Arm gespürt, den Wettkampf aber durchgezogen“, sagte der 34-Jährige. 

Nach der Tagesbestzeit am Springboard übernahm der amtierende Deutsche Meister Danny Martin wie erwartet die Führung. Erst im Finale der letzten Sechs entschied sich der Wettkampf. Bis dahin waren mit Andreas Auernhammer (Dettenheim, Bayern), Stephan Odwarka (Fränkisch Crumbach, Hessen) und Markus Dengler (Widdern, Baden-Württemberg) bereits drei Athleten ausgeschieden. Die über 30 kg schwere und mit mehr als 60 PS versehene Hot Saw wurde zum Entscheidungsträger. Scheinbar würden der deutsche Rekordhalter an der Hot Saw, Danny Martin, und sein direkter Konkurrent, Marcel Steinkämper (Minden, NRW) den Titelgewinn unter sich ausmachen. Nachdem Martin schneller als Steinkämper die Hot Saw wieder abgesetzt hatte, hielten die Zuschauer vor Ort den Atem an. Beide Athleten erhielten einen DQ, weil sie über die Linie geschnitten hatten und holten keine weiteren Punkte mehr. „Ich gehöre zu den Besten der Welt an der Hot Saw. Klar, bin ich enttäuscht“, sagte Danny Martin, „aber wenn die Generalprobe schlecht läuft, kann die DM nur gut werden.“

Der Drittplatzierte Peter Bauer hatte doppelten Grund zum Feiern. Neben seiner eigenen Leistung freute er sich mit Thomas Hofbauer, den er als Trainer unterstützt. „Der Start war zwar nicht so optimal und ich habe mich nicht auf dem Treppchen gesehen, aber ab der zweiten Runde kamen meine Disziplinen.“

Weltrekordhalterin tritt erstmals in Konkurrenz zu männlichen Nachwuchsathleten
Beim Nachwuchs-Wettkampf gab es ein Novum: Erstmals startete mit Alrun Uebing eine Frau im Starterfeld der Männer. Die Weltrekordhalterin der Frauen an der Stock Saw hatte sich zum Ziel gesetzt, im Standing Block Chop um Punkte zu hacken. Tragischerweise gelang es ihr nicht, den Block in der maximal vorgegebenen Zeit zu trennen, so dass sie disqualifiziert wurde. Alrun Uebing wurde am Ende Zehnte. „Schade. Mir fehlt noch die Erfahrung“, lautete ihr Fazit.

Den Nachwuchswettkampf im Rahmen des STIHL TIMBERSPORTS® Ford Transit Cup 2024 gewann schlussendlich Tim Anthofer, der sich fokussiert und besonnen von Disziplin zu Disziplin arbeitete. Der amtierende Deutsche Nachwuchsmeister glänzte am Springboard mit einer neuen persönlichen Bestzeit und holte sich in fünf von sechs Disziplinen Punkte im zweistelligen Bereich. „Der Wettkampf ist am Springboard gut gestartet. Bei der Single Buck hat mir heute der Schwung gefehlt. Aber am Ende hat es für den ersten Platz gereicht und darüber freue ich mich selbstverständlich sehr“, resümierte Anthofer.  

Licht und Schatten gab es bei Florian Hägele, dem im Vorfeld sogar ein Sieg zugetraut wurde. Nach einer für ihn durchwachsenen Zeit am Springboard gab es einen DQ an der Stock Saw, ehe er an der Single Buck eine neue persönliche Bestzeit erreichte und dass, obwohl er sich versägte und nacharbeiten musste, um den vollständigen Cookie abzutrennen. „Jetzt wird fleißig trainiert und dann läuft die DM auch ohne DQ an der Stock Saw“, sagte der 24-jährige Hägele. Den zweiten Rang musste er dem österreichischen Kollegen Florian Unterwandling überlassen.

Der nächste Wettkampf bildet den Saisonhöhepunkt. Die qualifizierten Athleten und Athletinnen ermitteln am 24. und 25. August ihre Deutschen Meister in der Vogtland Klingenthal, direkt unterhalb der weltbekannten Skisprungschanze. Tickets sind unter https://tickets.weltcup-klingenthal.de/ erhältlich.  

Die kompletten Ergebnisse des Ford Transit Cups 2024 der Pros, Nachwuchsathleten und Frauen können in der STIHL TIMBERSPORTS® Database nachgelesen werden.

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